An vielen Stellen von Seligenstadt entstanden, entstehen und sind geplant: Gebäude, die nicht in unser liebens- und lebenswertes Stadtbild passen.

Es fehlt ein Stadtentwicklungsplan. Bauträger und Investoren haben das Zepter in die Hand genommen. Die vorgeschlagene Bahnhofsgeländebebauung brachte das Fass zum Überlaufen.

Wir sind unabhängige Bürger und setzen uns, zusammen mit anderen Vereinen, für die Erhaltung unseres Stadtbildes ein.


Wir fordern:
- einen Stadtentwicklungsplan mit Handlungskonzept für Seligenstadt
- die vorgezogene Bürgerbeteiligung bei jeder Art von Bauleitplanung
- behutsamen Umgang mit dem Stadtbild, dem baulichen Erbe früherer Generationen
- keine vorhabenbezogenen Bebauungspläne, die nur der Gewinnoptimierung dienen
- eine Baumschutzsatzung für unsere Stadt

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Informieren Sie sich zum politischen Betrieb in unserer Stadt im Ratsinfo (link)


Sonntag, 12. Mai 2013

Bericht zur Bausündenführung vom 03. Mai 2013


Die Teilnehmer der inzwischen dritten Fahrradtour (von der BI „Stoppt die Stadtbildzerstörung“) zu den Bausünden in Seligenstadt am 03. Mai 2013 konnten sich davon überzeugen, dass es sich nicht um vereinzelte Verfehlungen von unangemessenen Bau- Boll- und Schreckensbauten handelt, die in Seligenstadt entstanden zurzeit entstehen oder in Planung sind.
Im Gegenteil: die Verschandelung beginnt bereits bei den Einfahrten zur Stadt. Egal aus welcher Richtung kommend erblicken wir Betonbauten, Supermärkte und Tankstellen in stets einheitlichem Stil. Bevor die künftig „schicke Visitenkarte“ Bahnhof erreicht wird, müssen Bewohner und Besucher längst noch „schickere Visitenkarten“ erblicken und durchfahren:
Der Anblick des Klotzes in der Zellhäuser Straße treibt nicht nur den unmittelbaren Anwohnern die Tränen in die Augen. An dieser Stelle waren sich die - insgesamt mehr als 80 - Teilnehmer an den bisherigen Bausündentouren einig: Das hätte nie genehmigt werden dürfen! Ist das „die Einbindung der Bürger in den Planungsprozess“, von dem die Bürgermeisterin wiederholt spricht? Dieses Gebäude ist der größte Schandfleck! In unmittelbarer Nähe der evangelischen Kirche, der alten Oberstadt und der laut Bürgermeisterin „beeindruckenden Klosteranlage mit karolingischer Basilika“.
Im Vorwort des Heftes „40 Jahre Altstadtsanierung“ schreibt Frau Nonn-Adams …“Seligenstadt gehört zu den sehenswertesten Innenstädten in Hessen“ „Sachverstand und Leidenschaft waren Ursprung und Erfolgsrezept“ Wo war der Sachverstand beim Gebäude an der Zellhäuser Straße, im Stadtgraben, in der Grabenstraße, in der Giselastraße, in der Danziger Straße (aus Versehen Bürgersteig verkauft)??? Wo ist der Sachverstand bei der in Planung stehenden Gestaltung der Frankfurter Straße, im Grauborn und und und? Es gibt noch einige freie Stellen, sogar mitten in der Stadt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bausündenführung haben gute Ideen und Vorschläge zu deren Gestaltung.
Und weiter ist zu lesen im Heft zur Altstadtsanierung: „Anfang der siebziger Jahre hatte der heutige Ehrenbürger und damalige Baudezernent Hubert Post hartnäckig und vorausschauend die Entwicklung eingeleitet.“
Beim wiederholten Lesen des Vorwortes von Frau Bürgermeisterin fällt ein Wort auf: „waren“. „Sachverstand und Leidenschaft waren Ursprung und Erfolgsrezept.“ Mit anderen Worten, seit Hubert Post nicht mehr im Amt ist, wird ohne Sachverstand genehmigt und gebaut.
Um in unser mittelalterliches Seligenstadt mit seinen Fachwerkhäusern, Basilika und Klosteranlage zu gelangen, sollten die Besucher ausschließlich nur noch den Wasserweg wählen. Obwohl die Silhouette auch nicht mehr die ist, die sie einmal war! Wenn dann bald das Gelände des ehemaligen Gaswerkes bebaut ist und das toskanische Dorf erweitert wird, haben wir dann die perfekte Anpassung und Einfügung an die übliche Bebauung in die  Eigenart der Seligenstädter Altstadt, wie sie im § 34 Baugesetzbuch gefordert ist? Es sieht doch jetzt schon kaum zumutbar aus: toskanische Villen - Steinheimer Tor – Parkdeck –– Pulverturm – Fachwerkhäuser. Wie steht es im Vorwort … „wunderbarer Raum zum Leben, Flanieren, Einkaufen und Verweilen.“
Nach knapp drei Stunden Bausündentour per Fahrrad hatten die Teilnehmer immer noch nicht alle Verschandelungsorte gesehen.
Um ebenso mit Goethe zu enden, wie Frau Bürgermeisterin im Vorwort im Heft zur Altstadtsanierung.
„Bausünden Fehler kann man begehen, wie man will, nur baue man sie nicht auf. Kein Beichtvater kann von solchen Bausünden jemals absolvieren.“ So der Herr geheime Rat von Goethe am 15.09.1827.
Die nächste Tour findet am 15. Juni 2013 um 18.30 statt. Treffpunkt ist der Bahnhof in Seligenstadt.
Gisela Meutzner

4 Kommentare:

  1. L'État, c'est moi!
    ….hat mal ein Amtskollege von den netten Damen und Herrschaften gesagt.
    Sein Verhängnis war:
    „Dieser Hang zum Prunk und die Kosten seiner vielen kriegerischen Auseinandersetzungen treiben Frankreich letztlich ins Elend“!
    Wer sein Dasein und seine Macht dermaßen auslebt und in einer selbstherrlichen Art und Weise überzieht, den erwartet am Ende nichts Gutes, und alle müssen leiden.
    Die Entscheidungsfindungen und Hinhaltetaktiken um gewissen Bürgern Vorteile zu verschaffen, rächen sich am Ende, siehe Bankenkrise.
    Als ich wieder einmal durch Mulinheim wanderte, sah ich eine neue Dreistigkeit, die sogar, wie ich erfuhr, genehmigt ist. Ein fleißiger ortsansässiger Händler durfte seinen Ausgang auf den öffentlichen Gehweg ausdehnen. Begründung für diese Vorgehensweise, dass wertet das Stadtbild auf.
    Na dann bauen wir demnächst nur solche tollen Aufwertungen und entfernen alle Gehwege, bauen stattdessen neue Parkflächen (Schwarzbuch) für Touristen und gleichzeitig noch drei Eiscafé, damit die Einheimischen am Wochenenden auch mal Eis essen gehen können, ohne eine Stunde anzustehen.
    Es ist kein Zustand werte Damen und Herren, dass sich die eigenen Bürger über Sie und Ihren Hofstaat so mokieren müssen.
    Wie wäre es denn, wenn Sie wieder der Bevölkerung dienen würden, die bezahlt Sie schließlich auch dafür.

    In diesem Sinne …..
    Ein aufmerksamer Bürger !


    post scriptum
    Die Rechtschreibung wird überbewertet, der Inhalt zählt !

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  2. Ich weiss nicht, regen wir uns jetzt darüber auf wenn ein "Einzelhändler" seinen Laden etwas aufwertet? Was haben wir denn auf dem Marktplatz? Einzelhändler Fehlanzeige. Die Bahnhofstrasse verweisst zusehends. Dem Diess sei es gegönnt. Der Laden war zum Beispiel für Kinderwägen unzugänglich. Auch die Oma mit dem Rollator kann jetzt in den Laden.

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  3. Nein!

    Es sei ihm gegönnt und weiterhin gute Geschäfte!
    Das Sorgenkind ist immer noch, der Eine darf es und der Andere nicht, die Entscheidungsfindung ist etwas merkwürdig. Es wird durch diverse/einzelne Personen bewilligt und/oder abgelehnt.
    Warum bauen wir überteuerte Kreisel, oder in neuen Wohngebieten neben eingeschossigen Wohnhäusern dreigeschossige Wohnhäuser und warum dazu noch so sinnlose Parkdecks, weil sich Zwei im Rathaus nicht verstehen bzw. einig sind, und dieser Schaukampf wird öffentlich ausgetragen.
    Es geht nicht um den Einzelhändler sondern um die Willkürhandlungen. Was ich nicht mag, wird nicht gemacht. Zitat: "Es ist meine Stadt"!

    In diesem Sinne ...
    ein aufmerksamer Bürger.

    post scriptum
    Die Rechtschreibung wird überbewertet, der Inhalt zählt !

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  4. Wer sagt denn sowas "Es ist meine Stadt"?

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